Zur diesjährigen Fachmesse The smarter E, welche vom 19. - 21. Juni in München stattfand, erschien das Trendpapier "WÄRME NEU GEDACHT: HEIZEN MIT STROM – DER NEUE TREND". Darin geht es um das Thema: Heizen mit Strom, welches aufgrund von steigenden Öl- und Gaspreisen, sinkenden Kosten für Photovoltaik, dem neuen GEG (Gebäudeenergiegesetz), etc. immer mehr in den Focus rückt. Vor allem im Neubau ersetzen Kabel zunehmend Rohre. Die Zukunft gehört solarelektrischen Gebäuden mit einem sehr hohen Autarkiegrad durch selberzeugtem Strom.
Hierbei lohnt es sich alle verfügbaren Flächen zur Nutzung von Solarstrom zu verwenden, darunter Hausdächer, Garagen, Carports, Fassaden und Balkone. Senkrecht installierte Solarmodule an Fassaden und Balkonen sind im Winter besonders effizient, da sie mehr Strom erzeugen als Dachanlagen. Energieeinsparungen und energetische Sanierungen der Gebäudehülle sollten Vorrang haben, gefolgt von der Wahl eines geeigneten Heizungssystems.
Infrarotheizungen, die mit Solarstrom betrieben werden, sind im Trend. Sie sind kostengünstig, effizient, leicht zu installieren und bieten angenehme Strahlungswärme. Allerdings können sie kein Brauchwasser erwärmen, hierfür sind separate Systeme wie elektrische Durchlauferhitzer oder Wärmepumpen erforderlich.
Ein solarelektrisches Gebäude kann in Teilschritten realisiert werden. Zunächst sollten Brauchwassererwärmung und Heizkreislauf entkoppelt werden. Moderne Brauchwasser-Wärmepumpen nutzen Solarstrom zum Aufheizen von Frischwasser und speichern es in isolierten Tanks. Bestehende Heizsysteme können auf niedrige Vorlauftemperaturen eingestellt und mit Infrarotheizungen kombiniert werden, um Spitzenlasten zu decken und fossile Brennstoffe zu reduzieren.
Eine schrittweise Umstellung, einschließlich der Ersetzung alter Heizungssysteme durch Luft-Wasser-Wärmepumpen, kann den Heizenergieverbrauch erheblich senken. Eine Studie der TU Dresden zeigte, dass die Heizenergie in einem Bestands-Einfamilienhaus um bis zu 62 Prozent reduziert werden kann.